Hoffentlich hast du viel Spaß mit allen Anderen hier. Unterstütze uns dabei, dieses Camp zu einem sicheren und schönen Ort für alle zu machen. Solltest du grenzüberschreitende oder übergriffige Situationen beobachten oder gar selbst erfahren, erhältst du von uns jederzeit Unterstützung! Sprich uns an – wir sind das Awareness-Team mit der pinken Markierung.
Awareness bedeutet sich bewusst sein, sich informieren, für gewisse Problematiken sensibilisiert sein. Wir verstehen Awarenessstrukturen nicht als Symptombehandlung, sondern als eine Struktur, die einen Spiegel vorhält, die anregt zu diskutieren und zu streiten- bis wir wissen, wie wir gemeinsam leben können und wollen. Awareness kann unterstützen, auf Diskriminierung und diskriminierende Strukturen aufmerksam zu machen, kann anregen uns zu empowern oder zu reflektieren. Der Klimawandel und die damit einhergehenden sozialen und ökologischen Krisen sind nicht zu trennen von einer Gesellschaft, die auf Ausbeutung, Zwang zur Konkurrenz, Unterdrückung und Ausschluss von Menschen beruht. Auch in selbstorganisierten politischen Gruppen, die herrschaftskritisch arbeiten, sind wir nicht frei von bestimmten Mechanismen und können unbewusst Diskriminierung reproduzieren.
Deshalb haben wir auch dieses Jahr ein Awarenesskonzept, damit wir unseren Utopien einen Schritt näher kommen und lernen, wie wir Räume gestalten können, in denen sich alle wohl fühlen. Wir wünschen uns Rückzugsräume, wo wir Pflaster auf unsere Wunden kleben können. Um dann gemeinsam wieder aufzustehen, füreinander einzustehen, um Spaß zu haben, Banden zu bilden, Krach zu machen und dieser Kackscheiße entgegenzutreten!
Die Arbeitsgrundsätze der Awarenesscrew der Kuloko und des Klimacamps im Rheinland 2021 bestehen aus mehreren Bausteinen:
Für unsere Unterstützungsarbeit sind zwei Tools grundlegend.
Zweitens unsere politische Haltung, die den Versuch einer intersektionalen und multidimensionalen Perspektive beinhaltet. Das bedeutet für uns, dass wir unsere eigene Positionierung und die aller Beteiligten versuchen kritisch zu hinterfragen und in die Analyse der Situation mit einzubeziehen. Da bei Fällen von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt, die nicht-Konsensualität nicht von außenstehenden Personen oder durch politische Analyse erkennbar ist, ist eine ausschließliche Definitionsmacht unverhandelbar. Wir arbeiten mit Parteilichkeit. Parteilichkeit bedeutet für uns, (der betroffenen) Person den Rücken zu stärken und ihr bei dem weiteren Prozess zur Seite zu stehen. Indem wir Unterstützungsarbeit anbieten, möchten wir Räume eröffnen, in denen Menschen zugehört wird, ohne die "Richtigkeit" ihrer Erfahrungen infrage zu stellen. Selbst definieren zu können, was erlebt wurde, ist ein wichtiger Moment des Empowerments und der Reflexion und sollte sowieso zur Normalität werden! Wir arbeiten nicht mit Sanktionsmacht. Eine Person definiert somit, was passiert ist, aber nicht, was passieren wird. Bedürfnisse und Wünsche erkennen und formulieren zu können ist ein wichtiger Schritt und auch Teil unseres Prozesses. Unsere Hoffnung ist, dass alle Wünsche und Erwartungen umgesetzt werden können. Es kann jedoch passieren, dass Wünsche und eventuelle Forderungen nicht automatisch erfüllt und umgesetzt werden können.
"Wir sind nicht überempfindlich, sondern machtkritisch! Wir wollen Hierarchien abbauen und haben kein Bock auf:
Es wird markierte Raucher*innen Bereiche geben. Wir würden uns wünschen, dass auch nur an diesen Orten geraucht wird. Wenn das nicht möglich ist, fragt doch einfach nach, ob es für die Menschen um euch herum in Ordnung ist. Akohol wird da getrunken, wo er ausgeschenkt wird. Bitte achtet generell auf die Menschen in euerer Umgebung und darauf, mit welchem Konsum sie sich wohl fühlen. Wir würden uns wünschen, dass Menschen sensibel mit Drogenkonsum jeglicher Form umgehen und auf Schirm haben, dass öffentlicher Konsum retraumatiesierend für andere sein kann und zu sozialen Ausschlüssen führen kann. Be aware und habt Spaß :)