Was geht eigentlich in Lützerath? - Einblick in den aktuellen Stand um Lützerath und die drohende Enteignung

Seit 2020 ist das Dorf Lützerath am Tagebau Garzweiler II noch akuter als schon zuvor von der Zerstörung bedroht. Im Jahr 2021 hat RWE begonnen Bäume roden und Häuser abreißen zu lassen. Schon im Sommer 2020 formierte sich vor Ort sichtbarer Widerstand, welcher weiterhin dauerhaft vor Ort aktiv ist. Die nach den Protesten gegen den Abriss der Landstraße L277, die den noch einzigen offiziellen Zugang zum Dorf dargestellt hatte, entstandene Mahnwache an der Grubenkante, ist weiterhin jeden Tag zugänglich und dient als Anlaufpunkt für Menschen, die sich über den Ort informieren wollen. Die Mahnwache ist dabei auch Anlaufpunkt geworden für Veranstaltungen und Kultur, um auf die Bedrohung durch den Tagebau aufmerksam zu machen. Hinter der Mahnwache stehen Menschen, die mit den lokalen widerständigen Gruppen, wie „Alle Dörfer bleiben“, „Kirche(n) im Dorf lassen“, „Unser aller Wald“ oder „Menschenrecht vor Bergrecht“, gut vernetzt sind. Der Ort steckt also voller Leben, welches durch RWE bedroht wird.

Auch die Häuser und das Land von Eckhard Heukamp werden von RWE versucht in Anspruch zu nehmen. Im April 2021 kündigte dieser jedoch an, seinen Wohnsitz in Lützerath nicht aufzugeben und diese Inanspruchnahme juristisch anzufechten. Vor dem Verwaltungsgericht Aachen hat Eckhard nun Widerspruch eingelegt.

RWE will diese Klage allerdings nicht abwarten und hat eine „vorzeitige Besitzeinweisung“ zum 01. November 2021 bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg beantragt. Wie sich Arnsberg dazu positioniert steht noch aus. Uns zeigt es jedoch ganz deutlich, dass RWE vor nichts zurückschreckt, um eigene Profitinteressen durchzuboxen.

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass es eventuell in Lützerath ein fast vergessenes Kapellengrundstück gibt, welches weder im Besitz von Eckard Heukamp, noch von RWE ist und nun von der christlichen Initiative „Kirche(n) im Dorf lassen“ (kurz KiDl) versucht wird aufzukaufen. Die vermuteten Rechtsnachfolgerin Pfarrerei Christkönig Erkelenz hat Ende Juni ein Kaufangebot von KiDl erhalten. Der potentielle Verkauf dieses Grundstücks könnte ein neuer Wendepunkt im Kontext Lützerath und Enteignung darstellen. Mehr Infos gibt es hier.

Werdet Teil der Kuloko, um deutlich zu zeigen: Lützi lebt und wir lassen uns nicht einschüchtern! Und haltet euch bereit, um im Herbst mit lauten Protesten entschlossen gegen die Enteignung durch RWE vorzugehen, denn: Lützi lebt nicht nur, Lützi bleibt!

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