Der Workshop stellt einen Ansatz vor, mit dem sich verschiedene Herrschaftsachsen in ihrem kapitalistischen Zusammenspiel analysieren lassen: die Sachherrschaftskritik. Ausgehend von der Kategorie der Eigentumsform (also was es heißt, etwas zu besitzen), lässt sich die marxistische Analyse der Warengesellschaft vertiefen und auffächern. Fast alles, worum soziale Bewegungen heute kämpfen ist mal eigentümlich verdinglicht worden: schwarzes Leben, weibliche Reproduktionsfähigkeit, natürliche Ressourcen. Diese Herrschaft ist überlebt, und doch wird sie immer verbissener verteidigt. Polizeigewalt und Grenzregime, Verweigerung geschlechtlicher Selbstbestimmung und Abwertung von Sorgearbeit, Fossilindustrie und konventionelle Landwirtschaft halten die Sachherrschaft über's Leben aufrecht. Aber ihnen entgegen steht nicht weniger als eine Revolution: das Wissen, dass wir auch rettend, regenerierend, teilend und pflegend leben könnten. Eva von Redecker ist Philosophin - zur Zeit mit einem Forschungsprojekt zu Autoritarismus an der Uni Verona - und schreibt manchmal lieber über Leben und Tod als über akademische Debatten. Ihr Buch /Revolution für das Leben/(S.Fischer 2020) handelt von kapitalistischer Zerstörung und vom Protest (u.a. von Ende Geläde) dagegen.